Аннотация: Перевод на немецкий "Love story" замечательной Кати Кутниковой. Катюш у тебя не только всё получиться, у тебя уже получилось.
Liebesgeschichte
Mein Groβvater, Vasiliy Panteleevich Neshinskiy, wurde 1901 geboren. Er war 16 Jahre alt, als er als ein gemeiner Soldat zur Wehrdienst ( damals noch Zaren) einberufen war, an die er sich gut erinnerte. Als der Groβfürst in den Truppenteil mit der Prüfung ankam , unbedingt interessierte er sich dafür , wie die Soldaten ernährt wurden. Eine Schöpfkelle wurde im Zentrum des Kessels mit Soldatenbrei gestellt und Gott bewahre, falls diese Schöpfkelle einen Rand des Kessels berührte!
An die Front ging mein Opa nicht- ein Bruderkrieg begann. Was passierte damals in der Armee, können wir jetzt besser verstehen. Opa verriet niemanden , er ging auf die andere Seite nicht, er diente einfach. Darüber erzählte er wenig, aber sehr emotionell. Es war so interessant zu beobachten wie er den Film " Der stille Don" sah. Mit Vergnügen setzte er sich vor dem Fernseher um die ersten Serien über die Kosaken- und Bauernlebensweise zu sehen. Er sah nur bis zu einem bestimmten Moment ( der Moment der Revolutionserreignisse).Danach war er wie ausgetauscht. Trotz seines ernsten Aussehen war er ein guter und sanfter Mann im Alltag. Aber der Schau der Revolutionsbewegung verwandelte ihn in einen bedrohlichen und gefährlichen Mann. Er sprang auf, begann zu schreien ,dass alles erstunken und erlogen war! Stühle wurden geschmieβen, der Fernseher wäre fast zum Fenster hinausgeworfen. Damals waren wir mit Belustigungen nicht verwöhnt , so kein Fernsehen war wie eine schwere Bestrafung für uns. Aber niemand streitete mit ihm in diesem Moment. Der Fernseher war ausgeschaltet bis zum Filmende. Einige Zeit später begann der Film wieder und wieder setzte er sich mit Vergnügen vor dem Fernseher. Und alles war vom Anfang an. Den Film konnte ich bis zum Ende erst dann sehen, als mein Vater eine Wohnung bekam und wir das Haus des Groβvaters verlieβen.
Groβvater diente in der Armee bis 1921, seine Erzählungen über diese Zeiten waren sehr kärglich. Häufig erinnerte er sich an einen Oberbefehlshaber der Armee. Er nannte sein Name niemals. Dieser Mann genuβ einen groβen Respekt in der Armee. Aber durch Denunziation war er ( laut der Allrussichen Sonderkomission) angeklagt und erschossen .
Während des Kosakenaufstandes am Don geriet mein Opa in Gefangenschaft sowie die ganze Armee. Durch ein Wunder blieb er am Leben. Gefangene wurden bis auf Unterwäsche entkleidet. Altgediente Soldaten versteckten das Geld in der Leibwäsche. Solche Buben wie mein Opa kamen darauf nicht. Hungrig und gedemüdigt wurden sie durch Dörfe vertrieben. In einem Dorf stohlen sie einen Brotkanten. Die Augen des Groβvaters sprachen darüber, dass es ein groβes Verbrechen in seinem Leben war. Ich denke so, daβ diese Brotkanten speziell auf ihrem Weg gelegt waren. Es waren Hinrichtungen. Ein grosser Offizierrang, wie Opa behauptete- ein Armeegeneral wählte ihn für eine Schaubestrafung. Er nährte sich zu ihm, ergrief ihn an der Hals mit einer Hand, hobte oben, indem er sagte: " Ihr, rote Abarte, seid zu henken!"Mein Opa war keiner Rote zumal einer Abart. Der war der Abart , wer diese Worte gesagt hatte. Kosaken lieβen nicht zu ,meinen Groβvater zu erhängen. Sie waren auf ihren Posten bei Grossvaters"Eltern und auf ihre Bitte waren sie auf der Suche nach ihm. Zur Zeit fanden sie ihn, groβen Dank ihnen dafür.
Nach der Gefangenschaft geriet mein Opa ins Hospital, wo er Glück hatte. Er wurde in einen Haushaltsteil verschafft. Weiter arbeitete er auch dort. Groβvater erzählte über Stalins"Ankunft in Zarizyn. Zarenstabswagen- ein Panzerzug war voran, der andere - hinten. Die Wächter waren in Lederjacken angekleidet, gut bewaffnet. Niemand war nah zugelassen. Keiner wusste über die Ankunft des Zuges .Niemand sah seine Abfahrt. Nach der Abfahrt waren alle Kornlager leer. Es war Hunger in der Stadt.
Trotz seiner vorteilhaften Stelle litt mein Opa an Unterleibstyphus , Flecktyphus und Rückfalltyphus und auch Malaria. Er geneste von Malaria durch eine Impfung gegen Typhus. Vierundzwanzig Stunden nach dieser Impfung war er bewusstlos mit hoher Temperatur. Es gibt auch Glück in Unglück-er hatte keine Malariaanfälle mehr.
Wenige wissen, dass das junge, sowjetische Land fast ohne Armee existierte. Die ganze Mannschaft war entlassen. Opa wartete diesen glücklichen Moment nicht - er bekam einen Brief vom Vater, in dem er schrieb,dass es niemand gab zu pflügen und säen.Während der Kriegszeit raubte man ,zerstörte und verwüstete. Das Volk war angewöhnt nichts zu machen und mit einem Tag zu leben. Opa erstatette Raport und wurde vorfristig entlassen.
Vor dem Krieg heiratete er, aber seine Frau starb während des Krieges. Er musste alles vom Anfang an beginnen. Das Land war damals schon aufgeteilt ,allerdings wollten wenige arbeiten. Das Motto " Raube den Raub!" war vielen recht . Wie Groβvater erzählte , viele " pflichtbewusste" Bauern fingen an, ihre Länder zu verkaufen. Auf das bekommene Geld lebten sie einige Zeit indem sie faulenzten. Aber schnell wurden sie zu armen Menschen.
Groβvater musste sich nach seinem Land und der Bauernarbeit sehnen.Von Natur war er heiβ, aktiv und arbeitsam. Er verheiratete mit Lukerja Zacharovna, meiner Groβmutter, mit der er das lange und glückliche Leben hatte. Oma erinnerte sich daran , als Opa früher als die anderen zum Feld eilte. Gewöhnlich holte sie mit ihrem Quersack nach seinem langsam bewegten Wagen auf dem Weg zum Feld. Er trieb nie an ,wartete er auch nie. Ein solcher Mensch war er bis zum Lebensende- fleissig und unabhängig. Groβvater schwärmte für Pferde. Oma erzählte, dass er Preisse beim Wettrennen erhielt. Er erzählte mir davon niemals. Alles , was ich von dieser Zeitspanne von ihnen kenne, habe ich von meiner Groβmutter erfahren. Einmals gönnte sie sich über jenes Leben zu erzählen. Das Gedenken der ganzen Generation war ein Tabu.
1937. Eine Denunziation wurde gegen meinem Groβvater geschrieben. Ich habe sie gelesen. Gott sei gnädig zu solchem Menschen! Bis jetzt sind diese Leute nicht bewuβt was sie machen. Drei Personen sitzten zu Gericht. Aber mein Opa hatte einen Schutzengel, der ihn sein ganzes Leben behütete. Einer von dieser Dreieegruppe setzte sich für ihn ein. Groβvater und seine Familie als Groβbauern und Heimatsfeinde wurden in Kasachstan verbannt. Die kostbare Sache, was sie mit sich nehmen konnten ,war ein Samovar. Dieser Samovar rettete die ganze Familie vor grimmiger Frost im Winter. Als Opa zur Arbeit in die Grube ging, hüllte er mit warmen Kleidungsstüсke meine Groβmutter und kleinen Kinder um den heiβen Samovar ein. Zurückgekehrt fand er sie ganz erfroren. Die ersten Jahren in Kasachstan lebten die Verbannten in den ungeheizten selbst gebauten Erdhütten. Opa arbeitete als Zimmerhäuer in der Grube. Von der Arbeit brachte er Holzblöcke und Späne für das Anheizen des Samovars. Damit die Windeln meiner Mutter, (die erst 1 Jahre jung war) trocken zu machen, wickelte Oma mit ihnen ihren Körper um . Es gelang ihr meine Mutter und Tante zu rennen. Es gab auch ein Knabe. Er starb. Opa trauerte sehr stark. Das Geschlecht von Neshinskih in seiner Linie war abgebrochen.
Opa wurde in der Grube verletzt, seine Brigade war umgekommen. Opa hatte eine Wirbelsäulenverletzung. Keine Bewegungen und seine Jugend waren ihm zur Hilfe. Der Bruch wurde erfolgreich geheilt.
Opa bekam eine leichtere Arbeit - das Bauen. Dort war ein Stücklohn. So , um etwas für sich und seine Familie zu verdienen, mussten sich Bauerarbeiter des zukünftigen Karaganda auf der Arbeit um 8 Stunden mehr aufhalten. Die Obrigkeit war ofiziell dagegen , unoffiziell schloss sie die Augen darauf. Opa erinnerte sich oft an einen Bauerleiter der Stadt, der während des Tages seine zahlreichen Bauten umfuhr- im Sommer auf dem Trittbrett, im Winter fuhr er per Anhalter auf Schiern, indem er sich an dessen Seitenwand klammerte. Opa baute Magnitka, die Neue Stadt. Sonntags grub er eine Baugrube für die künstlichen Seen im Park der zukünftigen Stadt. Der Park wurde zu Ehren des Leninschen Kommunistischen Jugendverbands der Sowjetunion benannt , die Seen wurden als die Groβe und Kleine Riza benannt. Die Baugrube wurde nur dann gegraben als ein Erdschaufel verwendet wurde.
Als Opa in Rente ging, setzte er fort als Wächter zu arbeiten. Er arbeitete bis zu seinem Lebensende. Die Rente war winzig, Oma wurde fast nichts bezahlt. Sie lebten nur davon, was sie in ihrem Garten anpflegten und was dann in der Markt verkauften. Es gaben keinen Marktbeziehungen damals, man nannte sie als Spekulante.Häufig erinnere ich mich an Opas"Haus, das er selbst mit seinen Händen gebaut hat. Er hatte eine Bautischlerei, wo ich oft steckte. Ich wurde was abbekommen, falls ich sein beliebtes Werkzeug ohne Erlaubnis nahm. Aber schreckte es mich nicht. Morgens mag ich den Sonnenaufgang beobachten. Zwischen einstöckigen Häusern war es möglich zu machen. Nebenbei lag eine Steppe. Dort wurden Kartoffeln gelegt. Als wir zum Feld gingen, damit dem Opa zu helfen, insgemein wurde ein Drittel des Landes oder ein Drittel der Ernte gegraben, je nach der Jahreszeit. Unsere Familie war groβ und ich wurde zum Opa für den ganzen Sommer abgeschickt. Dort konnte ich Freiheit , Freunde und Sorglosigkeit bekommen.
Ich mache mich sehr oft Gedanken darüber, wie es meinen Groβeltern gelungen ist am Leben zu bleiben. Meine Oma hatte eine Lungenentzündung in 1937. Meine Schwiegermutter glaubte nicht, dass es möglich war mit solcher Krankheit unter solchen Bedingungen am Leben zu bleiben. Sie glaubte nicht, weil sie selbst diese Zeiten überlebte und sah. Ich aber weiβ- die Liebe war ihre Retterin. Opa fürchtete sich wieder seine Familie, seine lieben Frau und Kinder zu verlieren . Oma, ihrerseits ihren zweiten , lieben Mann. Ihr erster Mann starb im Bürgerkrieg. Sie waren Engelschützer füreinander. Oma , ich erinnere mich daran nicht, sprach niemals mit erhobener Stimme auf jemanden oder erwiderte ihren Mann. Wir, Enkelkinder liebten Opa , sein Wort war ein Gesetz für uns . Aber ein zärtliches Wort von Oma hatte viel gröβere und magische Kraft über das Wort des Groβvaters.
Augen des Opas waren erloschen, als Oma starb. Er klagte über sein Schicksal nicht, er vergoss keinen Tränen . Allein bat er mich bei ihm in der ersten Nacht nach der Beerdigung zu übernachten. Er hatte Angst vor der ersten einsamen Nacht. Ich fand irgendeinen Grund abzusagen. Opa bestand darauf nicht.
Opa lebte bis 85 Jahre alt. Er arbeitete bis zum letzten Tag . Er träumte vom leichten plötzlichen Tod, wie bei seinem Vater. Opa starb sehr mühsam. Er hatte einen Nervenschlag, sein Kopf begann ihm zu versagen. Seine Handeln waren oft bewusstlos. Arztbesuche und damalige Prestigekliniken machten sein Leben zur Hölle. Ich konnte das mehr nicht aushalten und ich sagte sharf meiner Mutter - wollen wir damit aufhören und meinem Opa ruhig sterben lassen . Die Kräfte verlieβen seinen mit der Arbeit abgehärteten Körper . Er litt an der Entwasserung. Seine Lippen waren ausgetrocknet, Wangen eingefallen. Wir gaben ihm gekochtes Wasser mit dem Löffel zu trinken. Er nahm zu sich keine Nahrung mehr. Ich hatte eine junge Familie. Ich zerriess mich zwischen meiner Arbeit , Datscha und meinem Opa. Es gab keine Zeit zu trauern. Dennoch am Morgen war mein Kissen verdächtig feucht. Jetzt schäme ich mich davor nicht.
Ich ahnte die Minute des Todes meines Groβvaters. Meine Eltern riefen mich nicht, aber ich weiβ genau wann das passierte. Indem Opa begraben wurde ,weinte ich nicht. Das war ein absolut fremder Mann, genau eine Hülle, ein Körper. Seine Seele ging zu wandern.
Wenn ich gedanklich für sich selbst eine Linie von menschlichen Vorbilder aufstelle, so nimmt mein Opa den ersten Platz ein. Zweitling ist mein Vater , der hinter sich die Front und Fernost hatte. Ich hinke nach. Meine lieben Söhne, welchen Platz werdet ihr einnehmen?