Ich frage mich,
ob Du Dich noch an den Turm erinnern kannst,
den ersten,
den aus bleichen Marmorbloecken
mit windfesten Zedernstaemmen,
aus den ersten Ziegeln gebauten Turm;
an den Turm, den wunderschoenen -
und all die Steine
waren nahtlos aneinandergefuegt
und handgeschliffen,
alle.
Ob Du Dich an die erste Brieffreundschaft erinnern kannst,
an die Gedichte
auf den kleinen Wachstafeln,
die ich Dir schickte
mit Gesandten,
damals,
als Du beim Bau
und ich in der Stadt war,
als ich Hymnen
und Festlieder schrieb
und nicht weg konnte,
Dich nicht besuchen konnte,
als wir uns nicht sehen konnten -
einen Mond,
ein Jahr,
viele Jahre lang;
und an das wilde Kaetzchen,
das Du von einer Jagd mitgebracht
und mir geschenkt hast
zum Erntedankfest,
das honiggoldene Tier
mit weichen,
weissen,
verspielten Pfoten;
und an den grossen Umzug
aus der Stadt zum Turm,
an die Taenzer
und die Saenger
und die Freude
und die Lieder;
an all die Farben,
all die Speisen,
all die Duefte
in der Luft der Sommernaechte
bei dem Turm,
der nicht fertig geworden war,
dem Werk der Menschen,
der niemals fertig werden sollte.
Und an den Zorn der Goetter.
Und als alle ihre Sprache verloren
und die grosse Angst einkehrte -
da haben wir uns angesehen,
schweigend,
und gelaechelt.
Denn wir haben uns verstanden.
Ohne Worte.